Region Aachen

Elektromobilität made in Aachen - Jobs in Aachen

Neben der Digitalisierung sei die Elektromobilität das bestimmende Thema in der Autoindustrie, betonte Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Eröffnung des Elektromobilitätslabors (eLab) auf dem RWTH Aachen Campus. Elektrofahrzeuge sollen Massenprodukte werden - wie einst das T-Modell von Henry Ford, so das engagierte Ziel von Forschung und Politik.
Elektromobilität  Jobs in Aachen, Autoindustrie Stellenangebote, Energie Jobs, RWTH Aachen....  © Frank Fäller

Über 140 Gäste von Bund, Land, Region und Vertreter der Hochschule sowie Industrie nahmen an der Feierlichkeit und der Besichtigung des Gebäudes mit seinen Prüfständen und Anlagen, in das rund 8 Millionen Euro investiert wurden, teil. Das Land NRW sowie das Ziel 2-Programm des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) förderte die Errichtung dieses Gebäudes. Das eLab legt den Fokus auf die Komponentenentwicklung und die Prototypenproduktion rund um den elektrischen Antriebsstrang (Batteriezellproduktion, Batteriesystem, Leistungselektronik, Steuerung, Elektromotor). Primäres Ziel ist es, die deutsche Automobil-Zulieferindustrie dabei zu unterstützen, Forschung und Entwicklung an einzelnen Komponenten für Elektrofahrzeuge zu betreiben und die Ergebnisse in marktfähige Produkte umzusetzen.
Elektromobilität made in Aachen - Jobs in Aachen, Aachen Stellenangebote... © Frank Fäller
Das haben die Forscher in Aachen mit dem E-Mobil „Streetscooter“ der Deutschen Post DHL bereits in der Praxis bewiesen: Die gelben Flitzer halten im Dauereinsatz auch dem Vergleich mit herkömmlichen Transportern unter wirtschaftlichen Aspekten stand. Ein entscheidendes Kriterium für die Akzeptanz der Elektromobilität (E-Mobility). Zwar sei der niedrige Ölpreis momentan alles andere als förderlich, doch die Zeit der schwarzen Energie, also Öl, für den Antrieb von Verbrennungsmotoren neige sich unaufhaltsam dem Ende zu, betonte Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker, Chair of Production Engineering of E-Mobility Components. Produktionstechnik und Elektromobilität fortschrittlich zu vereinen, so laute vereinfacht die Erfolgsformel, sagte der Rektor der RWTH Aachen, Prof. Ernst Schmachtenberg.

Warum immer nach Kalifornien blicken?

Wirtschaftsminister Garrelt Duin fügte hinzu: „Wenn es uns gelingt, Batterien nicht in Asien, sondern  hierzulande wettbewerbsfähig zu produzieren, können wir den Durchbruch erzielen.“  Nordrhein-Westfalen sei in zweierlei Hinsicht besonders geeignet, sich in diesem Zukunftsfeld weiter zu profilieren: Einerseits wegen der Ballungsräume Rheinland/Ruhrgebiet, andererseits wiege die Spitzenforschung – wie in Aachen - schwer. Also, „warum immer nach Kalifornien blicken?“, fragten die Experten selbstbewusst. Deutlich war die Aufbruchsstimmung zu spüren.
In die gleiche Richtung zielte Prof. Günther Schuh, Geschäftsführer der RWTH Aachen Campus GmbH. „Was nützen E-Autos im Luxussegment, wir müssen Fahrzeuge für die Masse und den Alltag entwickeln – wie einst Henry Ford.“ Dazu müsse auch die Popularität in der Bevölkerung gestärkt und die Vorurteile gegen Elektromobilität abgebaut werden, sagte Schuh. „Schon heute können leistungsfähige Elektroautos an der Haussteckdose geladen werden.“
Von wegen Frauen interessieren sich nicht für Technik … © Frank Fäller
Mehr Information: Fünf RWTH Institute beteiligen sich im Elektromobilitätslabor: IEM – Institut für elektrische Maschinen, ISEA – Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe, ISF – Institut für Schweißtechnik und Fügetechnik, PEM – Production Engineering of E-Mobility Components und das WZL – Werkzeugmaschinenlabor. Die ersten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bezogen im August 2015 das eLab. Auf ca. 3.600 Quadratmetern befinden sich Büroräume, eine Halle mit einem Batterieteststand (BAC, Battery Abuse Center) sowie ein Maschinenpark. Über 60 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft sind zukünftig in dem Elektromobilitätslabor tätig.
(Frank Fäller)