Region Aachen

Modell Center Hünerbein besticht mit Qualität und Artikelvielfalt

Jobs in Aachen: Auf mehr als 750 Quadratmetern sind mehr als 50.000 verschiedene Artikel aus den Bereichen Modelleisenbahn, Modellautos, Plastikmodellbau, Autorennbahnen und Fernsteuerungs-Modellbau zu finden. In der dritten Generation wird das Geschäft „Modell Center Hünerbein“ am Aachener Markt mit neun Vollzeitkräften und 10 bis 15 Teilzeitkräften erfolgreich geführt, davon sind viele Mitarbeiter seit vielen Jahren bei dem Traditionsunternehmen tätig. Seit der Gründung im Jahr 1946 heißt es: „Das Geschäft muss sich weiterentwickeln“, weiß Michael Hünerbein, der Junior im Geschäft. Weiterentwickeln heißt 70 Jahre nach der Eröffnung: Eine Modernisierung des Internetauftritts auf den Weg bringen und eine weitere Verstärkung des Online-Angebots ausarbeiten. „Wir grenzen uns ab von anderen Geschäften. Wir können nicht der Billigste sein, aber wir wollen der Beste sein“, fasst Michael Hünerbein ein scheinbar leichtes Motto zusammen. Wie wird ein Nischengeschäft zum besten Anbieter in den speziellen Bereichen, die alle Mitarbeiter und Kunden von Hünerbein als Hobby bezeichnen? „Weil wir weit über die Grenzen bekannt sind, sprechen beispielsweise unsere Mitarbeiter im Dreiländereck französisch, niederländisch und englisch“, sagt der Junior-Chef. Aber das ist längst nicht alles. 

Vom Kramladen zum Spezialisten


Als Mathias Hünerbein 1946 seinen Laden in der Pontstraße 8 eröffnete, gab es Porzellan, Kinderwagen und Spielzeug, „alles, was es so im Nachkriegsdeutschland zu verkaufen gab“, erinnert sich Kurt Hünerbein, der heutige Seniorchef, der damals Kind war. In den 70iger Jahren fiel eine wichtige Entscheidung im Hause Hünerbein. „Wir spezialisierten uns.“ Eisenbahnen sollten es sein. Damit wurde dem vielfältigen Spielzeugangebot ade gesagt. In Aachen gab es genügend Anbieter, die in den kommenden Jahren den Überlebenskampf gegen die ganz großen Spielzeuganbieter nicht gewinnen sollten. „Wir haben damals viel Mut bewiesen“, urteilte Kurt Hünerbein, der in der Folge immer wirtschaftlich gute Entscheidungen traf. „Wir pflegten Kontakte zu Kollegen, gründeten einen Einkaufsverband, pflegten verlässlich Kontakte zu Kunden in der ganzen Welt und boten unseren Kunden einen Mehrwert mit unserer Servicewerkstatt“, erzählt der Aachener. 


Liebhaberstücke in der Servicewerkstatt


In dieser Servicewerkstatt werden bis heute Eisenbahnen repariert, es werden Loks zusammengebaut, Sonderanfertigungen getätigt. „Das sind Liebhaberstücke“, weiß Kurt Hünerbein, der schon Anfang der 1980er Jahre damit begonnen hat, besondere Modelle  auf den Weg zu bringen. „Das waren spezielle Loks oder Wagen, die auf dem Markt noch nicht angeboten wurden.“ Später dann waren es auch besondere Modellautos oder Busse, beispielsweise der Aseag. „Meine Frau Marlene hat die Modellauto-Abteilung ausgebaut und im Laufe der Jahre viele Sondermodelle fertigen lassen“, sagt Kurt Hünerbein. Ein besonderes Liebhaberstück ist der goldene Aseag-Bus, der durch die Region fuhr, als die Alemannia in die Bundesliga aufgestiegen ist. Bei Hünerbein steht er im Laden und ist 20 Zentimeter lang.

Technik und Kreativität sind Hobby


Bevor das Modell Center Hünerbein in die jetzigen Räume am Markt 9 - 15 zog, gab es zwischen 1961 und 1997 eine Station am Markt 2-12. „Wir brauchten stetig mehr Platz, weshalb wir in die jetzigen Räume umgezogen sind“, erinnert sich Kurt Hünerbein, der sich nun langsam aus dem Geschäft verabschiedet, aus seinem Laden, in dem Modelle wie der Orient-Express stehen, die Deutsche Reichsbahn mit Dampf oder ein Diesel-Triebzug der Deutschen Bahn. „Heute machen meine Frau und ich Platz für die nächste Generation“, sagt er lächelnd und weiß um die guten Ideen seines Sohnes Michael, der schon seit 2001 mit im Geschäft arbeitet, nachdem er sein BWL-Studium in Aachen abgeschlossen hatte. Seit einigen Jahren ist seine Frau Joan in der Verwaltung mit dabei. „Glücklicherweise stand es niemals außer Frage, dass Michael das Geschäft übernimmt“, erinnert sich der Vater, der ebenso wie sein Sohn Eisenbahnen mag. „Das ist ja ganz viel Technik und Kreativität, die man mit den Eisenbahnen und den Eisenbahnanlagen verwirklicht und anwendet“, sagt Michael Hünerbein, der lächelnd hinter herschiebt: „Eine Modellbahnanlage wird nie fertig, es ist ein Hobby fürs Leben.“ Also werden von den mehr als 400 Zulieferern immer wieder die Neuheiten bestellt – Loks, Zubehör, Modellbau, Automodelle und vieles mehr - und im Aachener Geschäft oder Online angeboten.
Michael Hünerbein hat längst seine Handschrift in dem Geschäft hinterlassen. Eine große Kaffeemaschine lädt die Kunden zum Kaffee trinken ein und davor liegen Klatschzeitungen. „Unsere Kunden sind Männer, die zwischen Eisenbahnen und Modellautos stöbern. Damit die Ehefrauen sich nicht langweilen, kommen wöchentlich neue Zeitschriften“, weiß Michael Hünerbein, dass sich diese Idee schon ausgezahlt hat. Die Kinder können in der Zwischenzeit die großen Knöpfe an der Modelleisenbahn drücken und schauen, was sich bewegt. So ist die ganze Familie im Modell Center Hünerbein beschäftigt. Damit auch nach 70 Jahren die Zahlen noch stimmen. Conny Stenzel-Zenner