Region Aachen

Wahrhaft europäisch: Bildung grenzenlos

In Zeiten, da Europa oft kritisch betrachtet wird, sind es oft die kleinen Schritte, die Großes bewirken können. So verheißt eine konkrete Zusammenarbeit zwischen der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) und der Fachhochschule Aachen nicht nur Fortschritte für den Bildungssektor der Nachbarländer, sondern setzt zugleich wirtschaftliche Impulse für die Region.
Klein ist allerdings relativ, dieser Schritt gilt als Meilenstein. In der rund 75.000 Bewohner umfassenden DG bedeutet die Nähe zur Großstadt Aachen ein Gewinn, beide verbindet die gemeinsame Sprache. Da für die „kleine“ DG „große“ Hochschulangebote schlicht nicht rentabel oder ausgelastet wären, bietet sich eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Aachen geradezu an. Nun ist die Zeit reif dafür. Vor allem die anwendungsorientierte Lehre und praktische Erfahrung kommt dem Bestreben der DG nach zielgerichteter (Aus)Bildung entgegen.
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Außerdem das gemeinsame Projekt - basierend auf gleichen Grundwerten und Interessen, vorangetrieben von Engagement und Leidenschaft, mit einem gemeinsamen Ziel - auch: grenzüberschreitend und wahrhaft europäisch. In Eupen haben die FH Aachen und die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, auf deren Grundlage beide Partner ihre Zusammenarbeit in den nächsten Jahren ausbauen und vertiefen wollen.

FH Aachen und DG Belgiens eröffnen Perspektiven

Der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Oliver Paasch, bezeichnete die Vereinbarung als „Meilenstein für den Ausbau des Bildungs- und Wirtschaftsstandorts Ostbelgien“. Harald Mollers, Minister für Bildung und wissenschaftliche Forschung der DG-Regierung, sprach von einem außergewöhnlichen Ereignis: „Das hat es in der Geschichte der DG noch nicht gegeben.“ Die Regierung sehe die Zusammenarbeit mit der FH Aachen als wesentlichen Erfolg in ihrem Bestreben, jungen Menschen in der DG die bestmöglichen Perspektiven zu bieten.
Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen, hob in seinem Statement hervor, dass das Abkommen in Kooperation mit den maßgeblichen Bildungsträgern und Unternehmen vorbereitet worden sei. „Wir als FH Aachen wollen Impulse in der Region setzen“, betonte Prof. Baumann, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei dabei ein wesentlicher strategischer Aspekt. Es gelte, den Schulterschluss mit den leistungsfähigen, praxisorientiert arbeitenden Unternehmen der Region zu suchen.

NRW-Landesregierung: „Das zeichnet Europa“ aus

Die Grüße der NRW-Landesregierung überbrachte der Staatssekretär im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW, Dr. Thomas Grünewald. „Das zeichnet Europa aus“, sagte er, „hier wird ein grenzüberschreitendes Projekt mit Leidenschaft und Herzenswärme vorangetrieben.“ Dr. Grünewald unterstrich, dass Europa im 21. Jahrhundert mehr denn je auf offene Grenzen und grenzüberschreitende Zusammenarbeit angewiesen sei.
Die Vereinbarung sieht folgende Kooperationen vor:
· Aus-und Weiterbildung von technischen Lehrkräften
· Beratung von Unternehmen in den Bereichen anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung
· Weiterbildungsangebote für Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen
· Weiterentwicklung bestehender Ausbildungen und Schaffung neuer dualer Studiengänge
· Erhöhung der Sichtbarkeit der FH Aachen in der DG

„Optimistisch in die Zukunft blicken“

Bei der Vertragsunterzeichnung im Robert-Schuman-Institut (RSI) an der Vervierser Straße waren zahlreiche Gäste aus dem Bildungssektor und der Wirtschaft anwesend – ein Zeichen dafür, wie groß das Interesse an der Kooperation ist. „Diese Vereinbarung bietet einen deutlichen Mehrwert für Bildung und Ausbildung in der DG“, sagte Brigitte Kocks, Leiterin des Instituts, „wir können äußerst optimistisch in die Zukunft blicken.“
In den Räumen des RSI soll demnächst auch eine erste Anlaufstelle der FH Aachen in der DG eingerichtet werden. Ministerpräsident Paasch betonte abschließend: „Wir erleben hier Europa im Kleinen.“ Die DG habe eine Brückenfunktion; durch die Zusammenarbeit mit der FH könne sie diese Funktion weiter ausbauen.
(Frank Fäller/Arnd Gottschalk)

 

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