Ausbildung
"Check in" zieht Schüler in die Unternehmen
Von Conny Stenzel-Zenner
Check in: Das ist ein neues Format, um Schüler von der eigenen Firma zu überzeugen. „Unterschiedliche Unternehmen und Institutionen vom Handwerksbetrieb bis zur Hochschule ermöglichen mit ´Check in´ Jugendlichen während der 8. Klasse bis hin zur Klasse 13 einzeln oder in Gruppen Einblicke in berufliche Tätigkeiten“, beschreibt Michael Schmitz vom Fachbereich Wirtschaftsförderung/ Europäische Angelegenheiten der Stadt Aachen, die eine von elf Partnern ist, die „Check in“ in der Städteregion etablieren. Am Donnerstag, 30. Juni, werden die Jugendlichen zwischen 13 und 17 Uhr im Unternehmen sein. Die Gruppengröße richtet sich nach den betrieblichen Gegebenheiten.
Jugendliche schauen hinter die Kulissen
Dabei gilt: So praxisnah wie möglich. Beispielsweise können die Jugendlichen aktiv in den Arbeitsablauf mit eingebunden werden, selbst Hand anlegen oder hinter die Kulissen gucken. Gespräche mit Mitarbeitern, Personalstellen und Azubis bringen den Jugendlichen ebenfalls einen guten Einblick. Eine Vielzahl von Unternehmen hat mit der Einbindung der eigenen „Azubis“ in die Gestaltung und Durchführung des Veranstaltungstages gute Erfolge erzielt. „Azubis und die interessierten Jugendlichen sprechen die gleiche Sprache“, weiß Michael Schmitz.
Damit sich Unternehmen gemeinsam präsentieren, gibt es ein gemeinsames Marketingkonzept. „Mit einer hohen Medienpräsenz wird auf die Veranstaltung hingewiesen“, ist Michael Schmitz überzeugt, dass sowohl Unternehmen, als auch Schüler und Eltern von „Check in“ erfahren. Unter www.checkin-aachen.de, aber auch mit Medienpartnerschaften mit Printmedien und dem Hörfunk und mit Außenwerbemitteln werde „Check in“ zu mehr als nur einer Kampagne mit Herz. Im Magazin von „Check in“ präsentieren sich alle teilnehmenden Firmen übersichtlich und ansprechend. Es sind die kurzen prägnanten Fakten, die abgerufen werden und den Schülern Lust machen sollen, als Arbeitskräfte für morgen in die entsprechenden Branchen zu schnuppern.
Anmeldefrist
Die Anmeldefrist, um im Magazin zu erscheinen, endet am 15. März. Wer sich als Firma später anmeldet, wird nur noch im Internetauftritt von „Check in“ eine Erwähnung finden.
Welche Vorteile hat ein Unternehmen davon, bei „Check in“ teilzunehmen? „Die Unternehmen lernen die Jugendlichen kennen, die später ihre Auszubildenden werden können, oder die ein Praktikum bei ihnen absolvieren wollen. Die Firmen können so auch ihr betriebliches Images verbessern und auf sich aufmerksam machen“, zählt Michael Schmitz auf. Genau deshalb wäre „Check in“ für kleine und mittelständische Betriebe gut geeignet, um gemeinsam mit anderen Werbung für sich zu machen. „Leider wissen von vielen kleinen Handwerksbetrieben die Chef kaum von dieser Initiative“, weiß Michael Schmitz, denn gerade in kleinen Firmen sei der Chef oft auch der Personaler und der Marketingexperte.
Bei der Auftaktveranstaltung im letzten Jahr waren es Schüler von 27 Schulen, die an „Check in“ teilgenommen und 50 Firmen, verteilt über die gesamte Städteregion.
Engagierte Lehrer von beteiligten Schulen stellen das Projekt auf schulinternen Veranstaltungen vor. Magazine werden verteilt, die Schüler werden auf den unterrichtsfreien Tag vorbereitet. „Am Ende werden die Check in Top Schulen ausgezeichnet“, berichtete Michael Schmitz, der weiß, dass Schulen gerne als „Top-Schule“ nach außen auftreten.
Am 1. März startet auch die Präsenz von „Check in“ in facebook. Dann gibt es immer wieder Neuigkeiten, die ebenfalls auf der website www.checkin-aachen.de nachzulesen sind. Auch jobboerse-region-aachen.de wird das Projekt Check auf dem Portal und in den sozialen Netzwerken (Facebook/Xing/Google+ und Twitter) unterstützen.
Ein Teilnehmer berichtet
Ein Teilnehmer im letzten Jahr war die Firma Novacom. Die kleine Produktionsfirma aus Oberforstbach entwickelt seit mehr als 20 Jahren faserverstärkte Kunststoffbauteile für unterschiedliche Anwendungen, als Prototypen, Einzelstücke und auch in kleinen und größeren Serien. „Im letzten Jahr waren zwölf Schüler bei uns“, erinnert sich Marcus Bruns. Gerade in der Kunststoffbranche sei es schwierig, Auszubildende zu finden, „weshalb uns das Format von Check in wirklich überzeugte.“