Region Aachen

EifelTec Team aus Blankenheim vertreibt Royal Enfield

Blankenheim. „Wir wollten nicht diesen Einheitsbrei verkaufen. Wir wollten für Exklusivität stehen.“ Andrea und Fritz Wetzlar haben seit 1998 ein ganz besonderes Motorradgeschäft in Blankenheim. Von außen sieht niemand, was sich in der großen Halle auf 1000 Quadratmetern verbirgt. Motorräder, die anders sind als die Plastikdinger von heute. „Das ist ein Lebensgefühl, das wir verkaufen“, schwärmt Fritz Wezlar, Verkaufsleiter des EifelTec Teams. Er schwärmt von den Motorrädern der Marke Royal Enfield. „Ehemals englische Motorräder, die seit vielen Jahren in Indien gebaut werden“, weiß der gelernte Maschinenbautechniker. Schon rattert er los: „Royal Enfield, das ist eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der seelenlosen Massenproduktion. Ein Motorrad, das so wunderbar gegen den Strom der mit komplizierter Elektronik überladenen und mit Plastik verkleideten Hightech-Bikes an schwimmt.“ Mit nur 29 PS, jeweils einem Zylinder und nur drei unterschiedlichen Modellen. 

Alle arbeiten mit im Familienbetrieb


„Bis letztes Jahr waren wir der Generalimporteur für Deutschland. 80 Händler haben wir beliefert“, erzählt Geschäftsführerin Andrea Wetzlar. Dann wechselte in Indien die Geschäftsführung, allen Importeure wurde die Zusammenarbeit gekündigt, „weil man in Indien mehr Gewinn erwirtschaften wollte“, weiß die Geschäftsführerin. Nun ist ihr Familienbetrieb, in dem auch ihre Tochter und der Schwiegersohn in Spe arbeiten, einfach nur ein Händler von Royal Enfield. „Dabei erfolgt die Herstellung der Maschinen überwiegend ohne die Verwendung von computergesteuerten Instrumenten. Jedes Motorrad wird heute immer noch ganz traditionell mit Liebe und Hingabe von Hand gefertigt“, erzählt Andrea Wetzlar, die selbst gar keinen Motorradführerschein hat. „Ich sitze im Beiwagen, wenn mein Mann fährt“, erzählt sie.
 Russische Motorräder

Die Motorräder mit Beiwagen hat sie in ihrem Geschäft auch im Programm. „Mit der russischen Marke Ural haben wir 1998 begonnen“, erinnert sich Fritz Wetzlar an die Anfänge. In die Geschäftsidee mit dem Besonderen, Einzigartigen, passte dann die Marke Royal Enfield. „Durch ein auf ein sinnvolles Maß beschränkten Einsatz von moderner Technik ist das Motorengefühl absolut klassisch. Die langhubig ausgelegten Halblitermotoren klopfen im Standgas gefühlt langsamer als unser Herzschlag“, sagt Fritz Wetzlar mit einem Lächeln auf den Lippen. Ist so ein Moped der Marke Royal Enfield erst mal in Fahrt gekommen, entwickeln die Motoren einen angenehmen dumpfen kräftigen Sound, „der Männer und Frauen gleichermaßen begeistert“, sagt Andrea Wetzlar und berichtet von ihren Kunden, die den faszinierenden Look und das Fahrwerk der Einzylinder zu schätzen wissen.
„Wir verkaufen das Besondere. Damit werden wir nicht reich“, weiß Andrea Wetzlar, die froh darüber ist, „dass wir das größte Ersatzteillager Deutschlands für Enfield-Modelle haben. „Außerdem bedienen wir täglich facebook und unsere Internetseite und bauen den Online-Versand aus“, sagt die Blankenheimerin, die vier Mitarbeiter im Monat auf der Gehaltsliste hat. „Zu unseren besten Zeiten waren wir elf“, erinnert sich die 53-Jährige. Neben Royal Enfield und Ural bietet sie ATV Quads an. „Das sind vierrädrige Motorräder, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden.“ 

Der besondere Service beim EifelTec Team

Das Geschäft gewinnbringend zu führen, wird immer schwerer. „Die Marken wollen immer mehr Geld haben, die Entscheidungen, die daraus resultieren, machen uns Kleinen zu schaffen“, sagt Andrea Wetzlar, die Mitte letzten Jahres mal dachte, dass sie ihren Laden nicht weiterführen könne. „Zwei Mal im Jahr laden wir die Kunden zum Tag der offenen Tür ein, unsere Servicewerkstatt repariert Liebhaber-Fahrzeuge, wir verkaufen Fanartikel vom ACE Café London und wir überzeugen durch unsere Know-How“, beschreibt die Geschäftsführerin ihren besonderen Service. Die Marke Royal Enfield verkauft sie immer noch, weil sie wirklich kein Einheitsbrei anbieten möchte. Und das tut sie nicht mit der Marke, die 1901 das erste Motorrad auf den Markt brachte, die bis in die 90iger Jahre kaum verändert worden war und die 1990 als erste und einzige Marke mit einem Dieselmotorrad in Serien gegangen war. Mit immerhin 8 PS. Sehr exklusiv. Conny Stenzel-Zenner

 

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